Voraussetzungen für Hypnose mit Kindern und Jugendlichen
Die Anwendung von Hypnose bei Kindern und Jugendlichen stellt andere Anforderungen an den Therapeuten, als die klassische Erwachsenenhypnose. Auch die Themenfelder unterscheiden sich. Das Verhältnis des Therapeuten besteht zudem nicht nur zum jungen Klienten, sondern bezieht auch immer seine Bezugspersonen mit ein.
Werden Kinder und Jugendliche behandelt, ist zunächst eine umfassende Anamnese erforderlich, die auch Eltern oder andere enge Bezugspersonen einbezieht. Für die spätere erfolgreiche Induktion ist es entscheidend, die Vorlieben der Kinder zu kennen und deren wortwörtliche Formulierungen aufzugreifen. Diese müssen daher sorgfältig erfasst werden.
Von den Bezugspersonen benötigen wir nicht nur ergänzende Informationen, sondern müssen diese mit ins Boot holen. Kinder spüren auch ohne Worte sehr genau, wenn der geplanten Intervention mit Misstrauen oder gar Ablehnung begegnet wird. Mythen, Ängste und Vorurteile, die Hypnose betreffend, müssen daher unbedingt vor Therapiebeginn ausgeräumt werden.
Probleme im Kindes- und Jugendalter erfolgreich behandeln
Eine ganze Reihe typischer Probleme lassen sich mit Hypnose positiv beeinflussen, indem vorhandene Ressourcen ermittelt und in der Trance gestärkt werden.
Kinder kommen mit Themen wie irrationalen Ängsten, Bettnässen oder Trennung von Bezugspersonen in die Therapie. Jugendliche leiden häufig unter schmerzhaften Mobbing-Erfahrungen, Depressionen oder Zukunftsängsten. Dies sind nur einige Beispiele, denen selbst erfahrene Ärzte und Psychotherapeuten bisweilen hilflos gegenüberstehen. Mit Medikamenten hält man sich aus guten Gründen bei Heranwachsenden zurück. Hypnoseverfahren bieten sich als sanfte Therapieoption an. Damit können unter optimalen Bedingungen sogar vergleichsweise rasche Erfolge erzielt werden.
Wie funktioniert Kinderhypnose?
Kinder verfallen ganz natürlich selbst in Trancezustände, wenn sie beispielsweise hochkonzentriert in ihr Spiel vertieft sind oder sich mit neuen Situationen auseinandersetzen müssen.
Die Induktion erfolgt spielerisch, bei Kindern bis 6 Jahre zum Beispiel mithilfe von Plüschtieren. Bei älteren Kindern können komplexere Visualisierungen genutzt werden.
Ziel der Kinderhypnose ist das Wohlbefinden des Kindes trotz der jeweiligen Problemkonstellation sowie die Befähigung zu selbstbewusstem Handeln in zuvor bedrohlich erlebten Situationen. Dies geschieht über die Mobilisierung der eigenen Ressourcen in der Trance. Unter Zuhilfenahme der Hypnoanalyse können gegebenenfalls Ursachen der Probleme aufgedeckt und so der Bearbeitung zugänglich gemacht werden. Im Gesamtkontext sind nicht selten auch systemische Faktoren zu beachten und die Bezugspersonen nach Möglichkeit in die Therapie mit einzubeziehen.
Bei korrekter Anwendung ist nicht mit Nebenwirkungen der Hypnosetherapie zu rechnen. Insbesondere bei der Hypnose mit Jugendlichen müssen allerdings zuvor Psychosen und emotionale Instabilitäten ausgeschlossen werden, da ansonsten eine Verschlimmerung ausgelöst werden kann.
Ein Seminar aus der Praxis für die Praxis
An nur einem Tag lernst Du in der Fachweiterbildung bei uns die altersspezifischen Besonderheiten der Induktion bei Kindern und Jugendlichen kennen. In kleinen Lerngruppen wird vermittelt, wie man umfassend und effizient die Anamnese erhebt und den Rapport mit Kindern und Eltern stärkt. Mit der Hypnoanalytik erhältst Du ein tiefer reichendes Werkzeug, um langfristige Erfolge bei Deinen Klienten zu erzielen.
Wichtige Aspekte des Seminars sind auch die notwendigen Vorsichtsmassnahmen, um die jungen Klienten nicht zu gefährden. Ergänzend werden rechtliche Grundlagen vermittelt.
Das eintägige Seminar findet in der Schweizer Hypnose Akademie in Goldau, im Herzen der Schweiz, statt.
Abschluss: Zertifikat SHA
Dauer 1 Tag
02. Juli 2023
Zeiten: 09:00-17:00